In stümischen Zeiten braucht es eine klare Strategie

Waren sie vorher schon problematisch unterwegs, deckt die Krise dies schonungslos auf. Geschäftsentwicklungen haben sich massiv beschleunigt. Nur Krankenhäuser, die vorher solide unterwegs waren, haben es nach dem ersten Lockdown auch geschafft, schnell ihr Kerngeschäft wieder hochzufahren und damit die Verluste in Grenzen zu halten.

Wenn der Neustart bei Ihnen träge und langsam von statten ging, dann sollte sie ernsthaft ihren Weg überdenken. Vergleichswerte aus verschiedenen Spitälern zeigen, dass zwischen der ersten und der zweiten Welle Wachstum, bzw.  ein leichter Nachholeffekt stattfand. Natürlich nur, wenn die Pipeline an Patienten gut gefüllt war.

 

 

Höchstwahrscheinlich konnten sie in diesem Fall auch die Verluste in Grenzen halten und die Liquidität befindet sich auf einem guten Niveau. Vermutlich haben sie früh angefangen ihre Investitionstätigkeit zurückzufahren und Liquiditätsreserven aufzubauen. Damit haben sie eine solide Basis für die Zukunft legen können.

Sollte in ihrem Unternehmen die Liquidität knapp werden und die Verluste durch die Decke gehen, dann wäre jetzt der Zeitpunkt schnell zu handeln. In der Krise werden die Bausteine gelegt für künftige Weiterentwicklungen.

 

 

Der Realitätscheck bringt ans Licht, ob sie in den letzten Jahren die richtigen Strategieansätze gewählt haben. Überprüfen sie selbstkritisch ihre Ausrichtung und ihre Ziele. Sind diese selbst unter Belastung relevant und können sie auch in der Krise mit gutem Gewissen noch hinter dem stehen, was sie vorher definiert haben? Dann sind sie sicher auf dem richtigen Weg.

Viele Spitäler haben die Zeit der Krise genutzt, ihre Strategie kritisch zu überprüfen und gegebenenfalls in einzelnen Punkten anzupassen.

 

Ein Beispiel: Die Covidkrise hat gezeigt, dass in Zukunft andere Hygienekonzepte und Standards greifen müssen. Auch Beschaffung und Logistik müssen anders abgewickelt werden, da Lieferketten teilweise zum erliegen gekommen sind. Wenn sie in der Planungsphase für einen Neubau sind und dies noch nicht berücksichtigt haben, dann wäre jetzt ein guter Zeitpunkt nach zu justieren.

 

 

Die Covidkrise ist nicht nur eine Krise des Gesundheitswesens, sie betrifft beinahe alle Branchen. Es sind immense Summen aus Staatsbeiträgen in die Bekämpfung der Pandemie geflossen, die wirtschaftlichen Folgen sind heute noch nicht absehbar. Absehbar ist jedoch, dass uns dies noch lange (zumindest finanziell) beschäftigen wird. Das Gesundheitswesen reagiert normalerweise antizyklisch und ist im Normalfall erst relativ spät von einer abflauenden Konjunktur betroffen. In dieser Krise ist dies anders, sie hatte direkten Einfluss. Die zweite „finanzielle Welle“ steht jedoch noch bevor. Die Staatshaushalte sind angespannt, die Konjunktur schwach, was dazu führen wird, dass auch die Haushalte der Krankenhäuser in Zukunft straff bleiben werden. Umso wichtiger ist es jetzt die richtigen Schritte einzuschlagen und das Unternehmen trotz Krise zu optimieren.