Outsourcing für kleine Spitäler - ein Erfolgsmodell?

Entscheidend für eine erfolgreiche Auslagerung ist die Zielsetzung. Häufig steht die reine Preisdiskussion im Vordergrund. Das dies jedoch viel zu kurz greift, wird häufig übersehen. Ein Beispiel: Kodierung in einem kleinen Krankenhaus ist fehleranfällig. Wenig Kapazitäten, geringe Spezialisierung, Krankheit, Schwangerschaft und Personalwechsel belasten die Qualität – der Fakturarückstand ist absehbar. Die Folgekosten unter Umständen immens. Ressourcenallokation und -bündelung können hier Abhilfe schaffen. So werden Rückstände vermieden und eine gleichbleibende Qualität garantiert. Ausfälle können in großen Teams besser aufgefangen werden.

 

Selbiges gilt für die Lagerhaltung. Dabei ist es ziemlich egal, ob 10 Stück eines Artikels oder 10 Paletten eingelagert werden, der administrative Vorgang bleibt annähernd gleich. Aber wie sieht es mit Pandemielagern, besseren Konditionen durch den Entfall von Mindermengenzuschlägen und automatisierter Logistik aus? Dies ist in einem kleinen Lager nicht bewerkstellig bar.

 

Dies sind nur zwei von unzähligen Beispielen. Häufig vorgebrachte Argumente wie die Steuerung und Qualitätsverluste entpuppen sich bei näherer Betrachtung als nicht haltbare Totschlagargumente, im Fokus muss die Verschlankung des Prozesses, die Standardisierung und die Verbesserung der Qualität stehen. Berücksichtigt man auch die indirekten Folgekosten des „Selbermachens“ so kommt man schnell zum Schluss, dass auch die Kostenseite optimiert werden kann.

 

Entscheidend im Prozess ist die Auswahl des richtigen Partners. Diese „Ehe“ die bei einem Outsourcing eingegangen wird, will gut geprüft sein, denn nicht jedes Unternehmen, welches sich als verlässlicher Partner anpreist kann diesem Anspruch wirklich standhalten. Für Experimente eignet sich dieses Themenfeld wirklich nicht, da es sich häufig um betriebswichtige Prozesse handelt.

 

Sehr bewährt haben sich in diesem Zusammenhang auch Interessenverbände von Krankenhausanbietern oder gemeinsame Firmengründungen von den beteiligten Krankenhäusern. Somit bleiben auch die Prozesse weiter in der eigenen Hand bei gleichzeitiger Nutzung von Kumulationseffekten.